Montag, Juli 09, 2007

Nick Hornby - A long way down

In der Silvesternacht treffen sich zufällig 4 völlig unterschiedliche Charaktere auf dem Dach eines Hochhauses, alle sind mit dem Entschluss hoch gestiegen, vom Dach zu springen.
Der Ex-Fernsehmoderator Martin wurde wegen Sex mit einer Minderjährigen verurteilt.
Die 51jährige Maureen hat ihr Leben lang für ihren im Wachkoma liegenden Sohn gesorgt.
Die 18jährige Jess will aus Liebeskummer springen.
Und JJ ist ein erfolgloser Rockmusiker.
Ein besonders interessanter Aspekt des Buches ist, dass die Protagonisten selbst erzählen und so kommt man in den Genuss die einzelnen Szenen aus der Sicht eines gescheiterten, im Selbstmitleid badenden Moderator, einer weltfremden Mutter, einer unreifen Göre und eines Rockmusikers zu erleben.

Die 4 kommen miteinander ins Gespräch und beschliessen doch noch nicht zu springen, sondern ihren Selbstmord zunächst um 3 Monate zu vertagen.Und trotz des Themas kann man sich bei diesem Buch wirklich kringelig lachen, denn Hornby bleibt seinem herrlich zynischem schwarzen Humor treu und die Charaktere sind einfach liebenswerte Verlierer.
Die 3 bilden eine Art "Selbsthilfegruppe" und gehen sich dabei wirklich mächtig auf den Keks. Zwischendurch passieren immer wieder skurrile Dinge, z.B. als Jess sich als Ministertochter entpuppt und den Medien eine Geschichte verkauft, wonach den Vieren auf dem Dach ein Engel begegnet ist.

Gerade wegen der schnodderigen Art regt das Buch zum Nachdenken an.

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