Donnerstag, Februar 26, 2009

Andrew Sean Greer - Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli

So, als Entschädigung für das ewige Nicht-rezensieren gibt es gleich die nächste Buchbesprechung. Und auch wenn ich mich immer schäbig fühle, wenn ich sowas sagen muss, diesmal ein Buch, das mir nicht gefiel.

Ok, In Zeiten von Brad Pitt in "Der seltsame Fall von Benjamin Button" ist das Grundgerüst von alt geboren und immer jünger werden wohl jedem bekannt. Dieses Schicksal teilt Max Tivoli auch, der hier eine Art Tagebuch und Vermächtnis schreibt.
Ich habe das Buch relativ schnell durchgelesen und mich herrlich über den Protagonisten aufgeregt. Und über seine Eltern.Diese sind nämlcih entsetzt über die Entwicklung ihres Sohnes und lehren ihn: "Sei, wofür sie dich halten." Und das tut er dann auch in immer neuen Identitäten.
Die Idee des Lebens verkehrt herum ist nicht neu, auch wenn der Autor wohl behauptet, die Kurzgeschichte über Benjamin Button nicht gekannt zu haben, bevor er das Buch schrieb. Nun denn, glauben wir ihm, denn dann ist die Idee wenigstens kreativ. Der letzte Satz sagt einerseits schon meine Meinung über das Buch, aber andererseits: Lesenswert ist ein Buch ja schon, über das ich mich so aufregen kann.
Der Protagonist altert also verkehrt rum und denkt sich im Laufe seines Lebens immer neue Identitäten aus, um nicht aufzufallen und das zu sein, wofür er gehalten wird. Dabei begegnet er auch immer wieder seiner angeblich großen Liebe Alice. Ich sage angeblich, weil er sich ihr nach einem mißlungenen Versuch nicht mehr offenbart und so immer wieder ohne Erklärung aus ihrem Leben verschwindet.
Nebenbei demütigt er auch immer wieder den einzigen, echten Freund, den er hat und der die Wahrheit kennt. Dieser ist ihm hoffnungslos ergeben.
Wie gesagt, ich kann den Max nicht leiden. Er ist ein wehleidiger, egozentrischer Jammerlappen, der zu keinerlei Reflexion fähig ist. Und zu allem Überfluss kann ich Alice auch nicht leiden und nicht nachvollziehen, was an der Dame so toll sein soll, dass nicht nur Max sein Leben lang nicht von ihr los kommt, sondern auch noch 3 andere Männer sie heiraten.
Was wohl Liebe darstellen soll, erscheint eher als Besessenheit und skrupelloses Stalking.

Nein, mir hat das Buch nicht gefallen, obwohl es handwerklich tatsächlich nicht schlecht ist.
Das Buch habe ich bereits letzte Woch wild released. Aschaffenburger haben wohl noch die Möglichkeit es zu finden.

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