Mittwoch, April 15, 2009

Grundsicherung für Kinder

Dass es Kinderarmut gibt, ist schrecklich, dass es sie in Deutschland gibt, beschämend.
Ich halte die Initiative, die 500 € als Grundsicherung für jedes Kind fordert, daher für sinnvoll.
Beitrag bei den Tagesthemen

Ich frage mich nur, ob der Betrag nicht schon zu gering ist, besondes beispielsweise im Studium. Ja, ich weiß, die Ärmeren müssen ja dann keine Studiengebühren zahlen. Aber mal ehrlich, soll ich meinen Vater mal fragen, was allein meine Lehrbücher in den letzten Jahren gekostet haben? Ein Studium ohne Computer und DSL ist heute kaum noch möglich, wenn man dann nicht bei den Eltern wohnt, kommt noch Miete und Essen dazu.

Aber Studium ist ja schon fast ein Luxusproblem, weil Kinderarmut sich Armut auf vielfältige Weiße äußert:
Arme Kinder leiden überdurchschnittlich oft an gesundheitlichen Einschränkungen in Folge
falscher Ernährung, schlechten schulischen Leistungen, mangelnden Sozialkontakten sowie
niedrigem Selbstbewusstsein.
Hier von rein materieller Armut zu sprechen, würde dem Problem nicht gerecht werden.

Die letzten beiden Sätze habe ich mal aus einem Antrag von uns Aschaffenburger Jusos zitiert, zu finden hier: klick


Frau von der Leyen lehnt die Grundsicherung übrigens als nicht fundiert genug ab. Hmmm, nicht fundiert genug...also nicht so wunderbar fundiert wie diese geniale Idee der Internetzensur gegen K.inderp.ornographie??

6 Kommentare:

freidenkerin hat gesagt…

Eine meiner Kolleginnen ist allein erziehende Mutter. Die einmalige Aufstockung des Kindergeldes von € 100,-, iniziiert von unserer Bundesbarbie, findet sie einfach lächerlich: "Das sind grade mal zwei Paar Schuhe für eine Zwölfjährige, die gerade im Wachstumsschub ist und seit einem halben Jahr auf die Realschule geht. Ich will nicht, daß sie von den Bildungschancen, ihren Möglichkeiten her benachteiligt wird, nur weil ich sie alleine groß zu bringen versuche. Was sind da hundert Euro - nix als wie ein Tropfen auf einem heißen Stein."
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Liebe Grüße

Anonym hat gesagt…

Also ich kann von 100€ 2 Wochen leben und finde das es ein erster Schritt ist.
Natürlich sind damit nicht alle Probleme gelöst. Da müsste man mal ganz quer denken, aber das ist häufig zu viel verlangt... :)

Biete ein 1-wöchiges Praktikum bei mir in der Hauptschule an, da kann man sich mal ein echtes Bild machen!!! :)

Anonym hat gesagt…

-> achso, das da war grad übrigens ich, Emily :)

AnKa hat gesagt…

Daher denke ich auch Grundsicherung ist ein Anfang, aber es muss auch noch viel getan werden.
Mehr Förderung in Schulen, Bessere Bildung von Anfang an und vor allem: Chancengleichheit.

Wenn ich mir überlege, was Nachhilfe oder auch nur Vereinsmitgliedschaften kosten. Es hat schließlich einen Grund, warum Bildung in Deutschland so sehr vom Geldbeutel abhängt.

Nadja hat gesagt…

Ich denke man muss für jeden Cent dankbar sein, den der Staat freiwillig gibt. Im allgemeinen bin ich auch eher dafür Gelder für Kitas, Schulen und Unis locker zumachen. Das heißt bessere Einrichtungen, qulitative und quantiv besseres Personal und frei verfügbares Lehrmaterial (wie zum Beispiel in Baden Württenberg). Denn allein die Schulbücher für nur ein Kind kosten gerade in den weiterführenden Schulen ein Vermögen und die Geschwister können diese meist nicht mehr verwenden.

Übrigens für 100,- € kann ich für meine 4 Kinder je 2 Paar Schuhe kaufen. Das ist nur eine Frage des Anspruchs.

Sonja hat gesagt…

Ich halte von diesen 100,- Euro nicht sehr viel. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass es bei denen die es wirklich brauchen oft gar nicht ankommt.
Warum kann man das Geld nicht direkt fürs Kind einsetzen, z. B. durch kostenlose Kindergärten, Nachmittagsbetreuung oder Vereinsmitgliedschaften.
Davon hätten die Kinder und die Eltern wahrscheinlich mehr.