Für Ziele und gegen Irgendwas-Einstellungen

Die häufigste Antwort, wenn man junge Leute fragt, was sie werden wollen ist Irgendwas: Irgendwas mit Medien, Irgendwas mit Kindern, Irgendwas mit Werbung. Wichtiger als der Inhalt wird fürs Studium und Ausbildungsstelle, dass der Ausbildungsort bloß nicht zu weit vom Freund weg liegt; dass die beste Freundin das ja auch macht oder man damit die besten Berufsaussichten hat. Und das nervt.

OK, nicht jeder weiß schon in der Grundschule, dass man einmal Jura studieren will, aber dennoch sollte man sich doch mal Gedanken machen, womit man später wirklich den Großteil seines Lebens verbringen möchte. Und dein Beruf wird den Großteil deines Tages ausfüllen und nicht die Zeit, die du mit deinem Schatz auf der Couch verbringst.

Und was mich daran wirklich so sehr stört (Ich könnte sie ja einfach machen lassen) ist: Sehr häufig bekomme ich von diesen Irgendwas - Typen zu hören, meine Ziele seien unrealistisch, mit weisen Ratschlägen, was stattdessen einfacher, schneller und ohne viel Aufwand zu erreichen wäre.. Mag sein, dass meine Ziele sehr hochtrabend und auch unrealistisch sind, aber zumindest habe ich Ziele! Ich habe Träume, für die ich arbeite und vor allem Ziele, für die ich gerne arbeite. Die ich verfolgen möchte, weil sie mich erfüllen und nicht, weil sie am bequemsten und nächstliegend sind.

Der Beste aller Männer hatte in seinem Profil stehen: „Die Qualität unserer Ziele entscheidet über die Qualität unserer Zukunft.“ Das (und das Pulp Fiction Zitat) war der Grund, warum ich ihn anschrieb. Eine Postkarte, die das Gleiche ein klein wenig kitschiger ausdrückt steht bereits Jahre auf meinem Schreibtisch: „Schwinge dich zum Mond empor! Wenn du ihn verfehlst, landest du in den Sternen!“ Wohlmöglich werde ich meine Ziele nicht erreichen können, aber bei dem Versuch werde ich das Bestmöglichste für mich erreichen und da bin ich mir ziemlich sicher.

Vielleicht werde ich auch einmal feststellen, dass sich meine Ziele verschoben haben, aber ich denke, dass ich sie und die in sie investierte Zeit und Energie nicht bereuen werde. Und damit werde ich wahrscheinlich leichter fertig, als damit mich irgendwann zu fragen, wo ich eigentlich gelandet bin und warum mich das mit solchem Widerwillen erfüllt.